21.8.2009

Verstecktes Gedenken

Berlin ist zweifellos nicht arm an Orten, die an berühmte Personen erinnern. Den alten Fritz oder die Gebrüder Humboldt findet jeder Tourist leicht am Boulevard Unter den Linden. Auf andere Denkmäler stößt man eher per Zufall in abseits gelegenen Straßen, so wie auf die Ossietzky-Statue in Pankow. Dann gibt es auch noch die Kategorie von Denkmälern, die die Berliner vor der Öffentlichkeit geradezu verstecken. Oder kann allen Ernstes etwa jemand glauben, hinter diesem Busch sei etwas Sehenswertes verborgen?



Das Grünzeug steht an der Neumann-Straße im Stadtteil Pankow. Und dahinter steckt tatsächlich ein metallenes Gebilde, das aus der Entfernung wie eine verunglückte Nachbildung des Berliner Fernsehturms aussieht.


Bei näherer Betrachtung entpuppt sich die Skulptur, man glaubt es kaum, als das wohl einzige Tucholsky-Denkmal in Deutschland.


Dass es an dieser Stelle steht, ist kein Zufall. Befindet sich daneben doch die Kurt-Tucholsky-Oberschule, die seit 16 Jahren diesen Namen trägt. In dieser Zeit ist wohl einmal das Denkmal aufgestellt worden. Und irgendwann wurde offenbar vergessen, die umliegenden Bäume zu stutzen.

Aber auch in diesem Fall kann das Motto nur lauten: Wenn schon Denkmal, dann sollte man es auch sehen können. Schließlich ist es – anders als das Denkmal am Deutschen Eck – offensichtlich kein »gefrorener Mist«.

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