Soldenhoff-Festspiele in Rheinsberg

Wer sich auf anschauliche und einfühlsame Weise dem Leben Tucholskys nähern möchte, greift noch immer am besten zu Richard von Soldenhoffs Lebensbild, einem schönen Bildband, der 1985 erschienen und nur noch antiquarisch erhältlich ist. Viele Materialien zu Tucholsky hatte Soldenhoff selbst zusammengetragen und sie Anfang der neunziger Jahre in einer Ausstellung gezeigt. Diese Schau bildete später den Grundstock für das Tucholsky-Literaturmuseum in Rheinsberg.

Was aus den Anfängen des Museums inzwischen geworden ist, war Soldenhoff bislang offenbar selbst nicht bekannt. So folgte er gerne einer Einladung der Stadt Rheinsberg, die aus Anlass des Besuchs eine Reihe von Veranstaltungen auf die Beine stellte. Die Lokalpresse in Gestalt der Märkischen Allgemeinen Zeitung dokumentierte die Visite ausführlich mit:

Am interessantesten davon dürfte sicherlich der Text über die Lesung sein, auf der Soldenhoff berichtete, wie er einst zu seiner Tucholsky-Leidenschaft gefunden hatte und warum ihm bei einigen Briefen Tucholskys noch immer die Tränen kommen.

Noch interessanter ist aber vielleicht eine Posse, die sich in den Anfangsjahren des wiedervereinigten Deutschland ereignete und in der Tucholsky, Soldenhoff und ein entzürnter Bundeswehr-General die Hauptrolle spielten. Der Spiegel hatte die Ereignisse um die erste Tucholsky-Ausstellung in Rheinsberg damals ausführlich aufgeschrieben.

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