17.1.2005

Zitate, Zitate

Irgendwo stand von irgendeinem Journalisten einmal ungefähr das Folgende zu lesen:

   Zitate:
        Genießt der Jüngling ein Vergnügen,
        so sei er dankbar und verschwiegen –
ist nicht von Wilhelm Busch.
        Es wandelt niemand ungestraft unter Palmen
steht nicht in Lessings Nathan.
        Die Staatsgewalt geht vom Volke aus …
das steht allerdings in der Reichsverfassung.

Am 17. Januar 2005 hieß es im „Darmstädter Echo“ aber ganz bestimmt unter der Überschrift „Kolb zum Thema soziale Sicherung“:

„Wenn wir nichts ändern, wird nichts so bleiben wie es ist“, zitierte der FDP-Bundestagsabgeordnete Heinz Kolb (Babenhausen) gestern beim Neujahrsempfang der Kreis-FDP im Mühltaler Ortsteil Traisa Kurt Tucholsky.

Das war in der Tat ein schönes Zitat, um ein bisschen Niveau in eine dreißigminütige Rede über die Grundzüge liberaler Sozialpolitik zu bringen und „in allen Bereichen der sozialen Sicherung (’sie ist nicht mehr finanzierbar‘) mehr Eigenverantwortung und Wettbewerb“ zu fordern. Es ist aber auch ein weiterer schöner Spruch, um die eingangs erwähnten Zitate von Busch und Lessing durch solche zu ersetzen, die angeblich von Tucholsky stammen.

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