1.12.2005

Weder verwandt, noch verschwägert

Der Schriftsteller und Satiriker Wiglaf Droste hat einen Literaturpreis erhalten, der nicht nach seiner Ururgroßmutter benannt ist. Dabei stammte Anna Elisabeth Franzisca Adolphine Wilhelmine Louise Maria von Droste-Hülshoff ebenso wie der neue Träger des nach ihr benannten Preises aus Westfalen. In der Preisbegründung wurde Droste jedoch mit anderen literarischen Vorbildern in Verbindung gebracht, wie die Nachrichtenagentur dpa mitteilte:

„Sein Werk zeugt von so hoher sprachlicher Virtuosität, dass sich der Vergleich mit den großen Vorbildern Tucholsky, Kästner und Heinrich Heine geradezu aufdrängt“, sagte Laudator Wolfgang Schäfer gestern bei der Preisverleihung im Museum für Westfälische Literatur in Oelde. (…) Droste habe seine Vorgänger nicht kopiert, sondern einen eigenen, unverwechselbaren Ton gefunden, befand die Jury.

Was letztere Behauptung betrifft, so hat die Jury sicherlich recht. Ob es sinnvoll ist, überhaupt noch so wie die „großen Vorbilder“ zu schreiben, wird in diesem Text zu beantworten versucht.

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